Die Offenbarung ist nicht nur im Stile eines Briefes und einer Prophetie geschrieben, sondern vor allem der Apokalyptik. Missverständnisse und Fehlinterpretationen sind vorprogrammiert, wenn man mit dieser Literaturform nicht vertraut ist, was aber für die meisten von uns wohl der Fall sein dürfte. Hierbei handelt es sich um ein sehr spezielles Genre, das zwischen 200 v.Chr. und 200 n.Chr. den Juden und Christen sehr vertraut war.
Bei der Apokalyptik geht es darum, wie Gott auf sehr drastische und spektakuläre Weise das Ende der Geschichte herbeiführt, wobei das Gute triumphieren und das Böse gerichtet wird. Die Botschaft wird in einer Vision geschaut, die zahlreiche eindrucks- und fantasievolle Bilder enthält, die allerdings mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben und quasi als Verschlüsselungscode fungieren.
Um die Botschaft der Offenbarung verstehen zu können, muss man daher zuerst einmal klären, wie Christen im ersten Jahrhundert dieses apokalyptische Buch verstanden. Bei näherer Untersuchung des Textes wird nämlich schnell deutlich, wie sehr die Botschaft der Offenbarung mit dem damaligen geschichtlichen und kulturellen Umfeld verknüpft ist.
Da das Buch der Offenbarung aber auch prophetische Elemente beinhaltet, stellt sich zwangsläufig die Frage, inwieweit die angekündigten Dinge auch über die Ereignisse im ersten Jahrhundert hinaus ihre Erfüllung finden.
Für ein rechtes Verständnis der Offenbarung ist ferner nötig, dass einem das Alte Testament sehr vertraut ist. Ein Blick ins Alte Testament kann darum sehr viel erhellender sein als ein Blick in die Nachrichten-App …